Die Städte «verdörflichen» und das Land «verstädtert»
Lebensräume werden mehr und mehr hybrid und fluid
Ruedi Tanner schreibt in Immobilia über das sich verändernde Stadt-Land-Schema.
In regelmässigen zeitlichen Abständen kehrt sich die Sehnsuchtsrichtung zwischen Stadt und Land um. Herrscht jetzt gerade Stadtflucht oder Landflucht? Die Abgrenzung von Stadt und Land ist nicht mehr ganz einfach. Städte einerseits und ländliche Regionen anderseits können nicht mehr als homogene, sich in entgegengesetzte Richtung entwickelnde Einheiten gesehen und behandelt werden. Die strukturellen Grenzen verschwimmen. «Lebensräume werden mehr und mehr hybrid und fluid – nicht nur physisch, sondern auch mental: Denn auch Geisteshaltungen, Lebensstile und soziale Strukturen lassen sich nicht mehr eindeutig dem Stadt-Land-Schema zuordnen», schreibt Ruedi Tanner, Präsident der Schweizerischen Maklerkammer, in seinem Gastbeitrag für Immobilia.