«Wir spüren vermehrt eine ‹Gratismentalität›»

Wie wirkt sich die Pandemiesituation auf Ihren Arbeitsalltag aus?

Fabienne Voutaz: Wir haben uns gut auf die Situation eingestellt. Im Büro setzen wir die Richtlinien des BAG um, und ein Teil des Teams arbeitet im Homeoffice. Auch im direkten Kundenkontakt beachten wir selbstverständlich die Abstands- und Hygieneregeln. Zudem verzichten wir auf nicht notwendige physische Zusammenkünfte. Bezüglich der Marktsituation verspüren wir weder markant steigende noch markant sinkende Nachfragen. Begehrt sind immer noch Wohnobjekte an guter Lage, wie zum Beispiel in Murten. Bescheidener ist das Interesse an Gewerbe- oder Büroliegenschaften. Und: Finanzierungsabklärungen dauern wegen der Homeoffice-Situation der Banken länger als sonst.

Welche Themen treiben Sie abgesehen von Covid-19 unternehmerisch um?

Im Zuge der Digitalisierung beschäftigt die wachsende Konkurrenz durch virtuelle Makler auch uns. Insbesondere «Gratismakler», die teilweise auch mit kostenlosen Verkehrswertschätzungen Kunden anlocken, sehen wir als problematisch.

Welche Rolle spielt die SMK-Mitgliedschaft bei Ihrer Tätigkeit als Immobilienmakler?

Gerade vor dem Hintergrund der wachsenden Konkurrenz ist es für uns sehr wichtig, dass wir als zertifiziertes SMK-Mitglied als seriöse, kompetente und regional verankerte Firma wahrgenommen werden. Dazu trägt auch das SMK-Gütesiegel bei.

Wo liegen aus Ihrer Sicht die künftigen Herausforderungen im Maklerwesen?

Zentral ist sicher, sich auf dem umkämpften Markt, auf den neuerdings auch Banken drängen, behaupten zu können. Ein gezieltes Marketing ist von grosser Bedeutung. Eine wichtige Aufgabe ist zudem die laufende Anpassung respektive Wahl neuer digitaler Möglichkeiten. Der wachsende Konkurrenzdruck führt auch dazu, dass die Verteidigung von Honorar und Exklusivmandat zusehends schwieriger wird. Bei den Kunden – sowohl Verkäufern wie Käufern – spüren wir vermehrt eine «Gratismentalität» mit zugleich steigenden Ansprüchen an unsere Dienstleistungen.