«Was unterscheidet Makler künftig noch vom Algorithmus?»

Wie erleben Sie aktuell die Marktsituation?

Am rechten Zürichseeufer herrscht ein Verkäufermarkt. Geeignete Verkaufsmandate sind rar. Einige Marktteilnehmer versuchen mit relativ aggressiven und zum Teil wenig seriösen Methoden, Verkaufsobjekte zu akquirieren. Mitglieder der Schweizerischen Maklerkammer zählen da selbstredend nicht dazu! Die Konkurrenz ist auch auf der Käuferseite gross. Der Nachfrage entsprechend werden Spitzenpreise erzielt. Kommt es zu einem Bieterverfahren, werden oftmals Liebhaberpreise bezahlt, bei denen der affektive, subjektive Wert sehr deutlich zum Ausdruck kommt.

 

Welche Themen beschäftigen Sie unternehmerisch im Moment?

Unser Unternehmen nutzt die digitalen Möglichkeiten seit Beginn. Die Entwicklung geht fortlaufend weiter. Wir setzen uns intensiv mit digitalen Tools und Features auseinander, die unsere Arbeit unterstützen können. Die verschiedenen digitalen Möglichkeiten – von der Maklersoftware über Schätzertools bis zu Drohnenvideos – sind eine sinnvolle Ergänzung unserer persönlichen Erfahrung und Kompetenz. Dieser Kern unserer Tätigkeit lässt sich nicht ersetzen.

 

Welche Rolle spielt die SMK-Mitgliedschaft bei Ihrer Tätigkeit als Immobilienmakler?

Ich bin der Meinung: Wer einen Namen als Immobilienmakler hat, ist Mitglied der Schweizerischen Maklerkammer. Gerade im hart umkämpften Markt ist die Mitgliedschaft ein wichtiges Qualitätsmerkmal und Gütesiegel. Damit lässt sich die Differenzierung zu Billig- oder Gratisanbietern sichtbar machen. Diese buhlen mit teilweise tatsächlich billigen Dienstleistungen um die Gunst der Kunden. Das Gütesiegel der Maklerkammer ist ein Brand, den ich selber gerne und mit Überzeugung einsetze.

 

Wo liegen aus Ihrer Sicht die künftigen Herausforderungen im Maklerwesen?

Nebst den erwähnten Vorteilen der Digitalisierung, stellen sich natürlich mit Blick auf die Zukunft auch grundlegende Fragen: Wird der Immobilienverkauf eines Tages nur noch digital stattfinden? Oder: Was unterscheidet Makler künftig noch vom Algorithmus? Ich bin überzeugt: Ein Verkauf, der bestimmten Qualitätsanforderungen entsprechen soll, wird eine persönliche Dienstleistung bleiben. Denn wir bewegen uns nicht in einem Massengeschäft, sondern in einem Privatkundengeschäft. Jede Immobilie ist einzigartig, ebenso sind es Verkäufer und Käufer. Die persönliche, kompetente und umfassende Beratung und Vermittlung sind entscheidend für einen erfolgreichen Verkaufsprozess. Die Beratung beinhaltet die fachkundige Beantwortung vieler spezifischer rechtlicher oder baulicher Fragen, die mit einer Immobilie zusammenhängen. Aus meiner Sicht gehört auch eine transparente Beurteilung etwa hinsichtlich Entwicklungspotenzial oder Sanierungsbedarf dazu. Ein weiterer Pluspunkt des persönlichen Immobilienmaklers ist seine regionale Verankerung. Er kennt nicht nur den lokalen und regionalen Markt, sondern auch Dienstleister und Handwerker seines Vertrauens, die er weiterempfehlen und damit die Kunden zusätzlich unterstützen kann.

Walter Kehl, Gründer und Inhaber Kehl Immobilien

Kehl Immobilien

Die in Erlenbach am Zürichsee domizilierte Familienunternehmung ist seit 1999 erfolgreich am Markt tätig, hauptsächlich zwischen Rapperswil-Jona und der Stadt Zürich. Das sechsköpfige Kompetenzteam bietet Qualitätsdienstleistungen im Bereich Immobilien, Immobilienbetreuung und Treuhand. Die Unternehmensphilosophie beruht auf einem breit gefächerten Kulturverständnis. Walter Kehl sagt: «Immobilien haben den Status eines Kulturguts, das von den bisherigen Eigentümern und Bewohnern geprägt wurde und nachhaltige Lösungen verdient.» Kehl Immobilien ist langjähriges Mitglied der Schweizerischen Maklerkammer.

www.kehl-immo.ch