30. März 2025

«Persönliche Beratung und Seriosität machen den Unterschied»

Frau Wachter Tanner, Sie engagieren sich neu im Vorstand der Schweizerischen Maklerkammer. Was motiviert Sie, über die Mitgliedschaft hinaus die Entwicklung der SMK mitzuprägen?

Der Immobilienmarkt ist und bleibt ein lokales Geschäft, doch überregionale Vernetzung schafft echten Mehrwert für Kundinnen und Kunden. Der Austausch mit Marktakteuren aus der ganzen Schweiz bringt neue Perspektiven und Impulse. Ich möchte den Austausch innerhalb der Branche aktiv fördern und das Qualitätslabel der SMK weiter stärken.

 

Welches sind die dringlichsten Herausforderungen, die auf die SMK und ihre Mitglieder zukommen?

Die Immobilienbranche ist im Wandel. Digitalisierung, neue Marktplayer und die wachsende Macht von Immobilienplattformen fordern das klassische Maklermodell heraus. Die SMK soll ihre Mitglieder dabei unterstützen und ihre Position als kompetente Immobilienexperten stärken.

 

Die Immobilienvermarktung ist regional und in ihrer strategischen Ausrichtung äusserst fragmentiert: Sehen Sie darin vor allem Chancen oder Risiken für die SMK?

Einerseits erlaubt sie es Maklerinnen und Maklern, ihr Geschäft lokal stark zu verankern und sich als Experten in ihren jeweiligen Regionen zu positionieren. Andererseits erschwert sie eine übergreifende Standardisierung und führt zu einem heterogenen Marktumfeld. Die SMK kann hier als verbindendes Element agieren, indem sie bewährte Prozesse, hohe Qualitätsstandards und eine starke Vernetzung fördert. Dies ermöglicht es den Mitgliedern, von gemeinsamen Synergien zu profitieren und sich trotz regionaler Unterschiede im Markt erfolgreich zu behaupten.

 

Welche Bedeutung messen Sie dem Qualitäts-Label und dem damit verbundenen Qualitäts-Anspruch der SMK bei?

Das SMK-Gütesiegel steht für Fachkompetenz, Vertrauenswürdigkeit und höchste Professionalität – besonders in der Akquisition ein entscheidender Vorteil. Angesichts wachsender Konkurrenz ist es wichtig, sich klar abzuheben, um überhaupt zum Zug zu kommen. In einem zunehmend transparenten Markt machen persönliche Beratung und Seriosität den Unterschied. Deshalb ist es mir ein Anliegen, dass die strengen Standards bei der Aufnahme und dem Audit neuer Mitglieder konsequent beibehalten werden.

 

Sie wurden nach Ihrer Wahl sicherlich darauf angesprochen, dass mit Ihnen seit langem wieder eine Frau im SMK-Vorstand Einsitz hat. Ist das für andere viel mehr ein Thema als für Sie?

Es ist klar, dass dies ein Thema ist. Für mich persönlich steht jedoch nicht im Vordergrund, dass ich seit langem die erste Frau im Vorstand bin, sondern, was ich in dieser Position bewirken kann.